Ein Parallelogramm werde von zwei
Vektoren ![]()
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Nun ist der Winkel zwischen den Vektoren meistens nicht gegeben. Er kann zwar mit Hilfe des Skalarproduktes ermittelt werden, jedoch soll nach einem Weg gesucht werden, die Fläche des Parallelogramms direkt – also ohne Berechnung eines Winkels – aus den Koordinaten der Vektoren zu berechnen.
Mit der Identität
ergibt sich
und damit für die Parallelogrammfläche:
Der Radikand wird ausmultipliziert und umgeformt:
Die Fläche des Parallelogramms ist somit
.
Dies lässt sich deuten als der Betrag des Vektors
.
Dieser Vektor wird als Vektorprodukt der
Vektoren
bezeichnet. Um es vom Skalarprodukt zu unterscheiden wird es mit einem
Kreuz statt des Multiplikationspunktes geschrieben:
.
.
2. Bildet man das Skalarprodukt vonmit
bzw.
mit
,
so ergibt sich:
Das bedeutet, dass das Vektorprodukt senkrecht auf beiden Faktor-Vektoren steht;
.
3. Ohne Beweis wird noch folgende Eigenschaft des Vektorprodukts angegeben:
Die Vektoren
bilden
in dieser Reihenfolge ein so genanntes Rechtssystem.
Das bedeutet: Haben die Repräsentanten der Vektoren
denselben Anfangspunkt und dreht man den Vektor
in den Vektor
über den kleineren Zwischenwinkel, so bewegt man sich im Sinne
einer Rechtsschraube in die Richtung des Vektors
.
gemischtes Assoziativgesetz:
Distributivgesetz:
,
also:
.
Der Diagonalenvektor
zerlegt das Parallelogramm in zwei kongruente Dreiecke.
Der Flächeninhalt des Dreiecks mit den Seiten
ist daher
.
Volumen eines Spates
Der Spat werde von drei Vektorenaufgespannt.
Sein Volumen ist
,
also:
.
Dieses gemischte Produkt wird auch Spatprodukt
der Vektoren
genannt.
Normalenvektor einer Ebene
Ist eine Ebene durch eine Parametergleichung
gegeben, so erhält man aus dem Vektorprodukt der Spannvektoren sofort
einen Normalenvektor, da das Vektorprodukt senkrecht auf den Faktor-Vektoren
steht:
.
Mit den beiden folgenden JavaScript-Programmen können das Vektorprodukt von zwei Vektoren bzw. das Spatprodukt von drei Vektoren berechnet werden.
Übungen
1. Berechnen Sie für die folgenden
Vektoren die Vektorprodukte
und
.
2. Gegeben sind die drei Vektoren.
Vergleichen Sie
a),
b)
c)
3. Berechnen Sie die Flächeninhalte der Dreiecke mit folgenden Eckpunkten.
a) A(1 | 1 | 1), B(12 | 3 | 9), C(7 | 15 | 4) b) A(8 | 1 | 7), B(20 | 3 | –1), C(17 | 9 | –5)
4. Die Vektoren
spannen einen Spat auf. Berechnen Sie
a) das Volumen des Spats,
b) die Oberfläche des Spats,
c) die Winkel zwischen den Vektoren.
5. Die Punkte A(0|0|0), B(2|0|0), C(2|2|0), D(0|2|0) sind die Eckpunkte der Grundfläche einer quadratischen Pyramide. Die Spitze ist S(1|1|5).
a) Wie lang sind die Seitenkanten?
b) Wie groß ist der Flächeninhalt
je eines Seitendreiecks?
c) Wie groß ist der Neigungswinkel der
Seitenflächen gegen die Grundfläche?
1. Wie schon im Abschnitt Skalarprodukt festgestellt wurde, gilt: Für zwei senkrecht stehende Vektoren ist das Skalarprodukt Null. Umgekehrt folgt für zwei vom Nullvektor verschiedene Vektoren aus dem Verschwinden des Skalarproduktes, dass die Vektoren senkrecht aufeinander stehen.
.
2. Zwei Vektoren, die zu einer Geraden parallel sind, heißen kollinear.
Für kollineare Vektoren gilt
. Der Winkel zwischen kollinearen Vektoren ist 0° oder 180°. In
diesem Fall ist wegen
auch
.
Umgekehrt folgt für zwei vom Nullvektor verschiedene Vektoren aus
dem Verschwinden des Vektorproduktes, dass die Vektoren kollinear sind:
.
3. Drei Vektoren, die zu einer Ebene parallel sind, heißen komplanar.
Das Vektorprodukt von je zwei dieser drei Vektoren steht senkrecht auf dieser Ebene. In diesem Fall ist das Spatprodukt der drei Vektoren Null. Umgekehrt folgt für drei vom Nullvektor verschiedene Vektoren aus dem Verschwinden des Spatproduktes, dass die Vektoren komplanar sind.
Übungen
1. a) Bestimmen Sie drei Vektoren, die
senkrecht zu
stehen.
b) Geben Sie drei zu
kollineare Vektoren an.
2. Gegeben sind die Vektoren .
a) Bestimmen Sie drei Vektoren, die auf beiden
Vektoren senkrecht stehen.
b) Geben Sie drei Vektoren an, die mit
in einer Ebene liegen.
3. Untersuchen Sie die folgenden Vektoren auf Komplanarität.
a)
b)
Aus der Zeichnung ist abzulesen:
Erweitern mit
ergibt:
.
Der Zähler ist aber nichts anderes als der
Betrag des Vektorproduktes von .
Somit ist